Strandidylle in der Rostocker Heide © TMV/Gänsicke
Strandidylle in der Rostocker Heide © TMV/Gänsicke

Rostocker Heide

Keine deutsche Stadt oder Region besitzt einen größeren geschlossenen Küstenwald als Rostock. Rund 6.000 Hektar misst die Rostocker Heide, die sich direkt an der Ostseeküste von Markgrafenheide bis zum Ostseebad Graal-Müritz erstreckt.

Im Jahre 1252 wurde das Waldgebiet der Rostocker Heide durch Fürst Heinrich Borwin III. an die Stadt Rostock verkauft. Mit einer Gesamtfläche von über 6.000 Hektar ist sie Deutschlands größter geschlossener Küstenwald.

Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte hat dieser Wald unzählige Veränderungen erlebt. In der heutigen Zeit ist die Rostocker Heide nicht nur wesentlich für nachhaltige Holznutzung und effektiven Naturschutz sondern auch ein einmaliges Erholungsgebiet zum Wandern und Radfahren. Sie bietet eine facettenreiche Flora und Fauna und mit dem milden Reizklima von Ostsee- und Waldluft ideale Bedingungen für einen gesunden und gesundheitsfördernden Aufenthalt. Auf dem Entdeckerpfad und den Thalasso-Kurwegen lernen Sie die kleinen und großen Naturwunder der heimischen Wälder kennen.

Seit 1996 ist die gesamte Rostocker Heide Landschaftsschutzgebiet. Sie ist gleichfalls ein Bestandteil des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000, in welches rund 3.500 Hektar Wald als Schutzgebiet „Wälder und Moore der Rostocker Heide“ (FFH-Gebiet) integriert sind. In der Rostocker Heide liegen dazu die Naturschutzgebiete Radelsee, Heiligensee/Hütelmoor und Schnatermann. Seit dem Jahr 2000 ist die Bewirtschaftung der Rostocker Heide durch das Stadtforstamt nach dem Standard des Forest Stewardship Council® (FSC®) zertifiziert. Diese Zertifizierung stellt ein weltweit gültiges Gütesiegel für Holzprodukte und Waldbewirtschaftung dar, das auf der Einhaltung von zehn international verbindlichen Prinzipien und Kriterien beruht.

Die Rostocker Heide ist gemeinsam mit der Vorpommerschen Boddenlandschaft einer der 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Das Gebiet umschließt eine einzigartige, vielgestaltige Küstenlandschaft. 

Bunte Pflanzenwelt:

Die Rostocker Heide bietet einer großen Anzahl von Pflanzen- und Tierarten ideale Lebensbedingungen. Auf ihren Waldflächen stehen zu 45% Nadelbaumarten (u.a. Kiefern, Fichten, Lärchen, Tannen  und Douglasien) und zu 55% Laubbaumarten (u.a. Buche, Eiche, Birke, Erle). Insgesamt sind aktuell in der Rostocker Heide 19 unterschiedliche Nadelbaumarten und 44 verschiedene Laubbaumarten vorhanden. Rund 700 ha der Rostocker Heide sind hingegen Moore, Schilfgebiete und Wiesen. Besonders bemerkenswert sind das Vorkommen der Eibe, der Stechpalme, des fleischfressenden Sonnentaus sowie zahlreicher Orchideenarten in der Flora.
Eine Besonderheit stellt der „Sandacker“ in Hinrichshagen dar. Die Fläche ist ein Feldflora-Reservat und gehört zu den drei einzigen Flächen in Mecklenburg-Vorpommern, auf denen bedrohte Feldfloraarten einen Rückzugsort haben und nicht aussterben. Seltene Wildpflanzen wie Ackerfrauenmantel, Roggen-Trespe, Sand-Mohn sowie Kamille und Kornblumen wachsen dort ungestört.

Artenreiche Tierwelt:

In der Heide ist neben Marder, Fuchs und Dachs, Reh-, Dam-, und Schwarzwild auch das Rotwild zuhause, das auf große, geschlossene und möglichst störungsfreie Lebensräume angewiesen ist. Mit etwas Glück und Geduld können sowohl diese Tiere als auch Seeadler, Graureiher, Kraniche und Eisvögel beobachtet werden. Gleiches gilt für die mannigfaltige Insektenwelt im Wald und auf den Freiflächen. Deutlich heimlicher sind die dreizehn Fledermausarten, die in der Rostocker Heide leben.

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