Südwestlich von Kirchdorf auf der Insel Poel befinden sich die Überreste einer Festung. Es handelte sich dabei um eine von 1614 bis 1619 erbaute zweiteilige Anlage, bestehend aus einem Wall um eine Kirche herum und der unmittelbar benachbarten sternförmigen Festung.
Die Erdwälle des Befestigungssystems sind von beeindruckender Größe. Die vorgelagerten Wassergräben sind als Schilfzonen erkennbar. Die Festung zählt zu den besterhaltenen frühneuzeitlichen Festungsanlagen an der deutschen Ostseeküste. Die Schanze wurde von Herzog Adolf Friedrich I. nach Plänen des Baumeisters Ghert Evert Piloot aus Emden errichtet. Sie war lange Zeit schwedisches Krongut und wurde schließlich im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und verfiel in den weiteren Jahren. Die Gebäude wurden im 19. Jahrhundert stückweise abgetragen. Nur die Dorfkirche blieb als Backsteinbauwerk erhalten. Ein Modell der alten Festungsanlage ist im Inselmuseum Kirchdorf zu sehen.