Das ehemalige Mühlenhaus entstand vor ca. 200 Jahren an dem Fluss Beke und ist eines der ältesten erhaltenen Profanbauten der Stadt. Die Balken- und Fachwerkkonstruktion der ehemaligen Mühle wurde behutsam in die Galerieräume integriert. Im Erdgeschoss ist ein historischer Mühlenraum eingerichtet. Im Zuge der Entstehung zahlreicher Künstlerkolonien in Europa entstand auch in Schwaan um 1880/85 eine Gemeinschaft von Malern. Die gebürtigen Schwaaner Franz Bunke, Rudolf Bartels, Peter Paul Draewing und der Hamburger Alfred Heinsohn bilden die Hauptsäulen der einzigen Mecklenburger Künstlerkolonie. Sie studierten an der Weimarer Malerschule Landschaftsmalerei unter realistischer Natursicht und betrieben in der mecklenburgischen Heimat ihr Naturstudium. Dem Maler und Professor Franz Bunke ist der Durchbruch der Freilichtmalerei in Mecklenburg zu verdanken. Rudolf Bartels und Alfred Heinsohn näherten sich in ihren Arbeiten zunehmend der modernen bis abstrakten Malerei. Durch seine Annäherungen an die Moderne wird Rudolf Bartels zum bedeutendsten Künstler in Mecklenburg der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das Kunstmuseum der Stadt widmet sich den Malern ihrer Künstlerkolonie Schwaan. Die Ausstellungsräume befinden sich in der alten Wassermühle, die um 1790 im Auftrag des Herzogs von Mecklenburg errichtet wurde. Sie ist es eines der ältesten erhaltenen Profanbauten. Das Gebäude mit seiner Fachwerkkonstruktion wurde als Kunstmuseum vor 20 Jahren eröffnet. Es zeigt auf drei Etagen die mecklenburgische Malerei mit dem Schwerpunkt der Künstlerkolonie Schwaan im 19. und 20 Jahrhundert. Eine Reihe ausdrucksstarker Landschaften, die das Gespür für die gemäßigte Farbigkeit der Natur zeigen, geben Einblicke in die Geschichte der Kolonisten. Sie stellen Verbindungen zu anderen großen Landschaftsmalern unseres Landes her. Wechselnde Ausstellungen widmen sich im Besonderen dem Thema „Künstlerkolonien in Europa“ uns setzen diese in einen neuen Kontext.